Animation 1 :: Trendlinien
Trendlinien
Aufwärts-Trendlinien verbinden höhere Tiefkurse und sind Unterstützungen im Chart. Die Kurse notieren in Aufwärtstrends dauerhaft über der Aufwärts-Trendlinie.
Abwärts-Trendlinien verbinden tiefere Hoch-Kurse und sind Widerstände im Chart. Die Kurse in Abwärtstrends liegen dauerhaft unter der Abwärts-Trendlinie.
Trendlinien können gezeichnet werden, sobald mindestens 2 Hoch- und Tiefkurse zur Verfügung stehen.
Sie werden über das Chartende hinaus verlängert eingezeichnet, damit Kursprognosen für die Zukunft abgegeben werden können.
Aussagekraft von Trendlinien
Die Aussagekraft von Trendlinien steigt, je öfter sie vom Kurs getestet wurden.
Eine Trendlinie wird getestet, wenn der Kurs an die Linie heranläuft, dann an der Trendlinie abprallt und wieder in die Gegenrichtung dreht.
In Candlestick Charts werden Aufwärts-Trendlinien durch die Kerzentiefs begrenzt und die Abwärts-Trendlinien verlaufen durch die Kerzenhochs.
In Seitwärtstrends verlaufen die Trendlinien waagerecht.
Mit Trendlinien kann festgestellt werden, ob Candlestick-Formationen gültig sind.
Je länger eine Trendlinie vor Auftreten einer Candlestick-Formation schon besteht, desto größer ist die Aussagekraft der Formation. Bricht ein fertiges Candlestick-Umkehrmuster eine Trendlinie mit dem Close-Kurs, dann hat das Pattern eine besonders starke Bedeutung.
intakte Trends
Trends sind intakt, wenn in Aufwärtstrends keine Kurse unter die Trendlinie fallen und im Abwärtstrend keine Kurse über die Trendlinie steigen. Dabei sind Close-Kurse von größere Bedeutung als High und Low-Kurse. Steigt ein High über die Abwärtstrendlinie und liegt danach der Close-Kurs der Kerze wieder unter der Abwärtstrendlinie, dann wird der Trend weiter intakt betrachtet. Auch Aufwärtstrends gelten als weiter intakt, wenn ein Low unter die Trendlinie fällt, der Close aber wieder über der Trendlinie liegt.
Fehlausbrüche aus Trendlinien
In der Praxis sind manchmal Fehlausbrüche aus Trendlinien zu beobachten. Dabei nimmt das Wertpapier den aktuell bestehenden Trend wieder auf, nachdem zuvor ein kurzer Ausbruch aus dem Trend erfolgt ist. Falsche Ausbrüche können im Intraday-Handel und auf Schlusskursbasis in allen Chartkomprimierungen auftreten.
Fehlausbrüche schnell zu erkennen setzt einige Handelserfahrung voraus. Generell gilt dass die Wahrscheinlichkeit für einen Fehlausbruch umso größer ist je :
- geringer das Handelsvolumen zum Zeitpunkt des Ausbruchs ist
- kürzer sich die Kurse über bzw. unter dem Ausbruchsniveau stabilisieren
- weniger Candlestick-Pattern oder andere Indikatoren einen Trendwechsel anzeigen
Animation 2 :: Fehlausbruch aus Trendlinie
Eine Spezialform falscher Ausbrüche ist die "Feder" in Seitwärtstrends. Die Kurse brechen nach unten aus dem Seitwärtstrend aus und federn dann schnell wieder über die durchbrochene Trendlinie zurück. Das Phänomen ist ein bullisches Signal mit gemessenem Kursziel an der oberen Grenze des Seitwärtstrendes.
Das Risiko von Fehlgeschäften läßt sich reduzieren wenn
- Trendlinienbrüche erst gehandelt werden, wenn sich die Kurse eine bestimmte Spanne weiter in Ausbruchsrichtung bewegt haben ( z.B. 2-3 %)
- der Kurs mindestens für die Dauer der im Chart eingestellten Komprimierung über dem Ausbruchsniveau notiert ( d.h. z.B. 15 Minuten bei 15-Minuten-Charts)
- enge Verluststops kurz über bzw. unter dem Ausbruchsniveau plaziert werden
Trendkanäle
Trendkanäle entstehen dadurch, dass zusätzlich zur
- unteren Trendlinie im Aufwärtstrend eine Linie gezeichnet wird, die steigende Hochs verbindet
- oberen Trendlinie im Abwärtstrend eine Linie gezeichnet wird, die fallende Tiefs verbindet
Der Trenkanal ist die Kursspanne zwischen oberer und unterer Trendlinie.
In starken und intakten Trends verlaufen obere und untere Trendkanalgrenze nahezu parallel.
Treten im Aufwärtstrend an der oberen Trendkanalgrenze (=Widerstand) Candlestick-Umkehrformationen auf, so ist deren Prognosefähigkeit höher als beim Auftreten an anderer Stelle innerhalb des Trendkanales.
Im Abwärtstrend gilt das für Umkehrformationen an der unteren Trendkanalgrenze (=Unterstützung).
Bei Candlestick-Umkehrformationen an der oberen Begrenzung des Aufwärts-Trendkanales ist die Aufwärtstrendlinie (=untere Trendkanalgrenze) ein mögliches Kursziel.
Bei Candlestick-Umkehrformationen an der unteren Begrenzung des Abwärts-Trendkanales ist die Abwärtstrendlinie (=obere Trendkanalgrenze) ein mögliches Kursziel.