aktualisiert am 11.01.2023

Im Jahr 2022 performete mein FDAX-Handelssystem sehr erfreulich.

Ich konnte mit dem System in der Variante "mit Overnight Risk und mit leichter Pyramidisierung"  insgesamt EUR 94.357,-- Gewinn erwirtschaften.
Das ist das bisher höchste Jahresplus seit dem Start des Live-Tradings im Jahr 2013.
Dass 9 Jahre nach Entwicklungsschluss des Handelssystems damit im realen Markt der bisher höchste Profit erzielt werden konnte, bestätigt die Robustheit des Handelssystems und die universelle Einsetzbarkeit über verschiedene Marktphasen.
Ich bin sehr zuversichtlich in Bezug darauf, dass meine Kunden und ich an diesem Handelssystem noch viele Jahre Freude haben werden.

Ich hatte ab Mitte Dezember die Hoffnung, eventuell die 100.000,-- EUR Profit knacken zu können.
Das habe ich um 3 Handelstage verfehlt - am 04.01.2023 wäre es soweit gewesen.
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau - mit den EUR 94.357,-- (nach Kosten, vor Steuern)  bin ich mit dem Jahresergebnis 2022 mehr als zufrieden.

Handeln musste ich wegen der nach wie vor geltenden desaströsen und unsinnigen Gesetzeslage zur Besteuerung von Termingeschäften über eine Trading-GmbH. Ich habe dafür aber keine GmbH neu gegründet, sondern konnte eine bestehende GmbH nutzen.

Die folgende Tabelle zeigt meine Jahresergebnisse seit dem Start des Live-Tradings mit automatischer Orderaufgabe im FDAX im Oktober 2013.
Die einzelnen Jahresberichte findet man im Performance-Blog.
In der mittleren Spalte ist der Profit pro Jahr nach Kosten und vor Steuern zu sehen.
Die rechte Spalte zeigt für die voll durchgehandelten Kalenderjahre den durchschnittlichen Profit über die gehandelten Jahre.

 

 

Der Gesamtgewinn für 2022 in Höhe von EUR 94.357,-- ergibt sich aus Gewinntrades über insgesamt EUR 368.607,50 denen Verlusttrades in Höhe von EUR 274.250,50 gegenüber stehen.

Hätte ich das Handelssystem als Privatperson getradet, dürften von den Verlusttrades nur EUR 20.000,-- für das Jahr 2022 berücksichtigt werden.
Zu versteuern gewesen wäre damit für einen privaten Trader ein fiktiver Gewinn in Höhe von EUR 348.607,50 anstelle des tatsächlichen Gewinns in Höhe von EUR 94.357,--.
Daraus hätten sich knapp 92.000,-- EUR fällige Steuern ergeben, die ca. 97% des insgesamt realisierten Gewinns ausgemacht hätten.
Dem privaten Trader wäre weniger als EUR 2.500,-- von den 94.357,-- EUR übrig geblieben!
Außerdem dürfte er die verbleibenden 254.250,-- EUR Verluste aus dem Jahr 2022 über die nächsten 13 Jahre abschreiben.
Rechne ich jetzt noch den verbleibenden Verlustvortrag aus dem Jahr 2021 in Höhe von 63.481,-- EUR dazu, dann würde ein privater Trader nach nur 2 Handelsjahren Verluste in Höhe von EUR 317.731,-- vor sich herschieben, die er in den nächsten 16 Jahren abbauen dürfte.

Welch ein Irrsinn!

Wie sagte doch letztens ein netter Kollege?

"Über Afrika lacht die Sonne, über die deutsche Steuergesetzgebung lacht die ganze Welt."

Hier nochmal die "nackten Fakten" in der Tabelle. Die rote Spalte unten zeigt

IRONIE ON 

die geniale Besteuerung für private Trader von Termingeschäften, die SPD-Lothar zu Weihnachten 2019 in das Gesetz geschmuggelt hat. Damals verstand kein anderer Parlamentarier den Binding-Irrsinn. Später wollten sie dann ihren Lapsus nicht mehr zugeben.

IRONIE OFF

 

Die Jahres-Kapitalkurve für 2022 verläuft recht gleichmäßig.

Es gab die unvermeidbaren Drawdowns, aber diese waren weder besonders hoch, noch dauerten sie besonders lange.

Es war ein entspanntes Jahr für meine Nerven als Traderin.

 

 

 

Der folgende Slider listet alle meine Einzeltrades im Jahr 2022 auf.

Alle Auswertungen stammen aus meiner Ordersoftware (Investox Order Plus).
Blau markiert habe ich immer den letzte Trade der vorherigen Seite, damit die Vollstänigkeit prüfbar ist.

Ein Mausklick auf die angezeigte Slider-Grafik vergrößert die Grafik.

Nicht ganz so erfolgreich wie in den vergangenen beiden Handelsjahren performte in diesem Jahr das Mini-Dax-Future Handelssystem.
Mit dem Handel eines Kontrakts mit Overnight Risk erzielte ich im Jahr 2022 einen Profit in Höhe von EUR 7.248,-- .

Aber auch hier gilt: Nach dem "Spiel" ist vor dem "Spiel". Und wenn ein Jahr einmal nicht ganz so gut ausfällt, dann wird meist das nächste Handelsjahr besonders gut.

Die folgende Tabelle zeigt die bisherigen Ergebnisse für den Mini-FDAX seit dem Start des Live-Tradings im Jahr 2019 - ausgehend von EUR 10.000,-- Startkapital für den Handel eines Kontrakts mit Overnight Risk.

 

 

Viele meiner Kunden haben im Jahr 2022 mit dem Mini-FDAX bessere Handelsergebnisse erreicht als ich.
Das lag auch daran, dass ich mich sehr auf das Trading des "großen" FDAX konzentriert habe, weil ich ja in 2021 dort das Trading mit Echtgeld wegen der Steuergesetzgebung ausgesetzt hatte.
Den entgangenen Gewinn wollte ich schnell wieder ausgleichen, was mir ja auch gelungen ist.
Aber mein Mini-Trading habe ich in 2022 etwas vernachlässigt.

Hier kommt die Ergebnis-Übersicht für mein FDXM-Live-Trading im Jahr 2022:

 

... und es folgt die Kapitalkurve. Grundsätzlich ist der Verlauf OK- aber etwas mehr Anstieg wäre natürlich schön gewesen.

 

Der maximale Drawdown lag mit EUR 2.911,-- im Rahmen der Erwartungen.

Der längste Drawdown dauerte 2022 insgesamt 39 Handelstage.

Die längste Zeit vom tiefsten Punkt des Drawdowns bis zum neuen Kapitalkurvenhoch betrug 17 Tage.

Auch diese beiden Kennzahlen befinden sich im Normalbereich für dieses Handelssystem.

 

 

Jetzt kommen wir auch hier wieder zum Steuerirrsinn.

Den Gewinntrades in Höhe von EUR 50.994,-- standen im Jahr 2022 Verlusttrades in Höhe von EUR 43.748,-- gegenüber.

Hätte man dieses System als Privatperson getradet, wäre der ganze steuerliche Unsinn auf die Spitze getrieben worden.

Anstelle des tatsächlichen Gewinns in Höhe von EUR 7.246,-- hätte der gesetzestreue private Futures-Trader einen fiktiven Gewinn in Höhe von EUR 30.994,-- versteuern sollen. Darauf wären Steuern in Höhe von EUR 8.174,98 fällig geworden - das sind 928,98 EUR mehr, als der Trader überhaupt verdient hat.

Trotz eines erfolgreichen Handelsjahres wäre dem privaten Trader kein einziger Cent von seinen Anstrengungen und für sein Risiko übrig geblieben. Im Gegenteil, es hätte ihn noch die "Nachschusspflicht" des Staates in Höhe von EUR 928,98 getroffen.

Die verbleibenden Verluste in Höhe von EUR 23.748,-- dürften über die nächsten 2 Jahre abgeschrieben werden- aber nur, wenn dort keine 20.000,-- EUR Verlust erzielt werden, was unrealistisch ist.

Die rote Spalte in der folgenden Tabelle zeigt das Elend wieder im Vergleich zur Normalbesteuerung in der Spalte darüber.

 

Zum Glück ist es aktuell so, dass auch viele Finanzämter diesen Irrsinn erkennen und nicht mitmachen.

Hoffen wir, dass das Bundesverfassungsgericht dem Spuk in diesem Jahr ein für alle Mal ein Ende bereitet.

Weil gerade eben auch das Wort "Nachschusspflicht" gefallen ist:

Die Bafin hat ihre Androhung wahr gemacht und - im Namen des Anlegerschutzes- am 30.09.2022 allgemein verfügt, dass Privatpersonen mit Wohnsitz in Deutschland ab dem 01.01.2023 von der Nachschusspflicht befreit werden müssen, wenn sie Futures handeln wollen.

Diese ganze Chose - zu der ich meine Meinung und den Text meines Einspruchs am 03.03.2022 im Blog veröffentlicht hatte, - führte zum Glück nicht zum kompletten Handelsverbot für Futures für Privatanleger.

Für Kunden von Interactive Brokers entfallen beim Handel der Micro und Mini-Futures seit dem 01.01.2023 die Intraday und Maintenance-Margins.
Es ist immer die Overnight Initial Margin vorzuhalten.
Diese beträgt aktuell beim Mini-FDAX knapp EUR 10.000,-- pro gehandeltem Kontrakt.
Micro und Mini-Futures können also weiter wie bisher von Privatanlegern über Interactive Brokers getradet werden.
Für höher kapitalisierte Trader empfiehlt sich auch schon aus steuerlichen Gründen aktuell das Trading über die Kapitalgesellschaft.

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten bei IB mit der Umsetzung der neuen Regelung in den ersten Handelstagen des Jahres 2023 läuft dort jetzt alles wie gewohnt.

Nicht betroffen von all dem Steuer- und Regulierungswahnsinn sind Futures-Trader aus Österreich und der Schweiz.

 

Doch zurück zu meinen Handelsergebnissen für das Mini-FDAX-Handelssystem. Folgende Einzeltrades habe ich 2022 gemacht:

Last but not least folgt hier noch die Gesamt-Kapitalkurve seit Handelsstart der Systemvariante für den Mini-FDAX im Januar 2019.

 

 

Wer mehr über meine Handelssysteme wissen möchte, kann sich gern die Dokumentation mit vielen zusätzlichen Informationen downloaden, wenn er seine Mailadresse eingibt.

Natürlich beantworte ich auch alle Fragen gern im direkten Kontakt.